begriffe greifen glaubhaft daneben |
die sprache entmannt mich mit offenem mund |
wie dumm meine sätze zusammenkleben |
und doch will ich dichten und du bist der grund |
ich weiß es, wer dichtet, verschwendet die triebe |
auf weißes papier, das nicht küssen kann |
der dichter liebt nur das gefühl von der liebe |
nicht aber die frau selbst, die liebt nur der mann |
viel lieber als dichter wär ich ein mann, ein richtiger |
und würde dich ganz stumm mit mir teilen |
denn was keine liebe verkraften kann, meine liebe |
sind feige geschriebene zeilen |
in einem liebeslied |
in einem liebeslied |
nicht geeignet zum vortragen unter balkonen |
unter balkonen |
nicht geeignet zum vortragen unter balkonen |
der dichter soll still vor sich hin masturbieren |
kennt er doch nichts als hochmut und stolz |
will seine geliebte zu kunst degradieren |
gefesselt in tusche auf holzfreiem holz |
ich hab nicht das recht dich so einzufangen |
und wie ein chirurg mit dem wort zu verschandeln |
will ohne beschreibung zu dir gelangen |
nicht immer bloß dichten, sondern auch handeln |
ein liebeslied |
ein liebeslied |
nicht geeignet zum vortragen unter balkonen |
unter balkonen |
nicht geeignet zum vortragen unter balkonen |
unter balkonen |
nicht geeignet zum vortragen unter balkonen |
unter balkonen |
copyright 2004 rupert rüsselsheimer
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