.metaphon. |
.der urbanaut. |
(mp3/pdf) |
Bin wieder in diesem schmalen Café |
wo man nicht spielt wie im Rest dieser Stadt |
der Tag sagte viel zu früh Schach |
und ich bin matt |
ich warte wie gewohnt auf Paolo Conte |
und am Tisch nebenan zwei Italienerinnen |
deren Stimmen so stimmig zur Stimmung stimmen |
und die Eine rückt an ihren Tüchern |
und die Andere bückt sich nach Büchern |
schwere Wälzer |
und sie spreizt ihre Beine beim Kniehen |
und während ihre Hände |
die Bände berühren |
kann ich spüren |
es gibt noch Orte, an die kann man fliehen |
und diese Orte gibt's sogar in Berlin |
Der Urbanaut |
fährt aus der Haut und schaut |
Der Urbanaut |
fährt aus der Haut und schaut |
Der Urbanaut |
fährt aus der Haut und schaut |
und der Abend wird langsam laut |
Und wieder bricht der Kontakt zum Kontrollzentrum ab |
Hol ich aus |
holst du mich raus |
wir verlassen die Bühne |
noch vor dem Applaus |
und du weist mich ein |
in gefahrloses Gebiet |
wo uns keiner sieht |
Danke für diese Spötterdämmerung |
des Zynikers Zunge |
zerhackst du in Weichteile |
wenn ich nicht gleich eile |
Bin wieder in diesem schmalen Café |
die Italienerin entpuppt sich als gute Fee |
ich sag >lob mich dreimal über den Klee< |
sie sagt >ach nee!< |
Bin in der Stadt unter Freunden |
wechsel mehr Worte |
als Luft meine Lunge |
ich verschicke meine Zunge |
mit dem Einsendeschluss |
Der Urbanaut |
fährt aus der Haut und schaut |
Der Urbanaut |
fährt aus der Haut und schaut |
Der Urbanaut |
fährt aus der Haut und schaut |
wie der Morgen sich vergraut.
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Und wieder bricht der Kontakt zum Kontrollzentrum ab |
copyright 2002 rupert rüsselsheimer |